Aufgrund steigender Nachfragen besetzt OEC 2020 eine neue Stelle mit einem Fundraising-Spezialisten. Förderprojekte müssen zunehmend im Rahmen der UN Nachhaltigkeitsziele begründet werden. Manches ist im Ausschreibungsmarkt aber auch kritisch zu sehen.
In 2019 konnte Open Europe Consulting einen starken Anstieg der Anfragen im Geschäftsfeld „Fundraising & Fördermittelakquisition“ verzeichnen. Die Entwicklung von antragsreifen Projektkonzepten, ebenso wie die Ausarbeitung von Anträgen ist vielfältig und durchaus aufwendig, vor allem dann wenn internationale Partnerkonsortien beteiligt sind.
Bislang haben wir vornehmlich Fördermittel für unsere Beratungsprojekte akquiriert und zusätzlich Einzelanfragen bearbeitet. Da es Ende des Jahres aber einen regelrechten Run auf die Fördergelder gab und wir aus Kapazitätsgründen nicht alle Anfragen annehmen konnten, freuen wir uns auf unseren neuen Fundraising-Berater.
Fast jedes Thema ist förderwürdig und es lässt sich ein passendes Förderpogramm finden. Egal ob im Non-Profit oder im For-Profit Bereich sollten Förderprojekte zur Umsetzung der Agenda 2030, also zu den UN Nachhaltigkeitszielen (Sustainability Development Goals) beitragen. Positiv kommt hierbei die Schnittstelle zu unserem Geschäftsfeld Unternehmensverantwortung (CSR & Shared Value) zum Tragen.
Im vergangenen Jahr haben wir Anträge zu Themen wie Entrepreneurship, Robotik und Künstliche Intelligenz gestellt und ebenso zu Themen wie Suchtprävention, Arbeit mit Roma oder weibliche Genitalverstümmelung. Die Anträge haben wir bei Internationalen Organisationen, bei EU Programmen und anderen öffentlichen Ausschreibungen, bei nationalen Agenturen der Entwicklungszusammenarbeit, bei privaten Stiftungen und der Arbeitsagentur eingereicht. Für jede Anfrage scannen wir die verfügbaren Förderoptionen und falls es noch kein geeignetes Programm gibt, beobachten wir fortgesetzt den Ausschreibungsmarkt. Gegebenenfalls sind wir bei der Konsortienbildung, insbesondere für Partnerorganisationen (Nichtregierungsorganisationen, Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen) behilflich.
Erstmalig haben wir erstmalig eine Statistik für das Geschäftsfeld erstellt. Mit 1,301 Mio. bewilligter Zuschüsse und einem Volumen von 1,1 Mio. beantragter Gelder in der Pipeline lässt sich die Bilanz durchaus sehen. Einen Antrag haben wir durch die Aufbereitung und Kommunikation der Förderrichtlinien für das nächste Jahr vorbereitet. Trotz einer stets durchgeführten Chancen-Risiko Abwägung steht man auch bei den Ausschreibungen.
In den Jahreswechsel gehen wir auch mit zwei kritischen Gedanken und fordern hier ein reflektiertes Umdenken der Verantwortlichen in Politik und Verwaltung:
Mit Sorge sehen wir die Entwicklung, dass durch Fördermittel im Bereich der Wirtschaft ein staatlich verwalteter und teils auch gelenkter Markt entsteht. Förderungen für Unternehmen haben selbstverständlich ihre Berechtigung, und werden von uns sehr gerne unterstützt, vor allem wenn es um Innovationen, Digitalisierung, Investitionen sowie die Förderung von Gründungen und Wachstumsphasen geht. Zu viele öffentliche Programme führen aber teilweise schon jetzt zu Wettbewerbsverzerrungen und greifen in die freie Marktwirtschaft ein. Zudem verursachen sie immer mehr Bürokratie, was lehnen wir ab.
Im Bereich der öffentlichen Förderungen von Nonprofit-Organisationen werden im Bewilligungsverfahren die quantitativen Measurements deutlich stärker gewichtet. Immer mehr Teilnehmer*innen, immer mehr Projektaktivitäten für ein und dasselbe Budget gehen mittlerweile auf Kosten der Qualität und Nachhaltigkeit der Projektergebnisse und langfristigen Projektwirkungen. Zudem gefährdet es die finanzielle Stabilität der am Projekt beteiligten Projektpartner und Stakeholder.
An dieser Stelle bedanken wir uns sehr herzlich für das uns entgegengebrachte Vertrauen, wünschen allen unseren Klient*innen und Leser*innen ein gesegnetes Weihnachtsfest 2019 und ein gesundes und erfolgreiches Neues Jahr.
Ihre Andrea Mewaldt und das OEC Team