Einführung von Erfahrungslernen in Bosnien und Herzegowina

Oktober 2017

Im Auftrag von Porticus Vienna als Hauptsponsor und in enger Kooperation und Koordination mit dem Zivilministerium in Bosnien-Herzegowina (BiH) begleitet das Münchner Beratungsunternehmen „Open Europe Consulting“ (OEC), unter der Geschäftsführung von Frau Andrea Mewaldt, die landesweite Konzeptentwicklung für das Projekt "Einführung von Erfahrungslernen in der Formalen Bildung in BiH". Die Konzeptentwicklung begann 2016 und wird bis Ende 2017 abgeschlossen sein.  An der derzeitigen Ausarbeitung des Projektkonzeptes sind neben der Bildungsabteilung des Zivilministeriums in BiH alle Bildungsministerien im Land beteiligt: 10 kantonale Bildungsministerien in der Föderation BiH, das Bildungsministerium der Republika Srpska, die Bildungsabteilung des Brcko Distrikts sowie das Föderale Bildungsministerium BiH. Eine einmalige landesweite Konstellation, welche die Schranken der sonst geteilten Bildungssysteme überwindet. Ein von den zuständigen Bildungsministerien nominiertes „Technisches Team“ (= 1 VertreterIn pro Ministerium) unter OEC-Leitung, ist für die Erarbeitung des zukünftigen gemeinsamen Projektinhalts zuständig und trifft sich zu regelmäßigen Arbeitssitzungen bzw. arbeitet zwischen den Treffen auf der dafür eigens installierten Online-Plattform „Projectplace“ zusammen.

Ziel und Schwerpunkt des Projektes liegen in der LehrerInnenfortbildungen, was u.a. die Ausarbeitung und Bereitstellung der Lehr- und Lernmaterialien beinhaltet sowie die direkte Einführung des handlungsorientiertem Unterricht an bosnisch-herzegowinischen Primarschulen. Lokale Nichtregierungsorganisationen ebenso wie regionale und internationale ExpertInnen bringen ihre Erfahrungen zum Erfahrungslernen in die Konzeption  für die LehrerInnenfortbildungen ein und führen diese in Kooperation mit dem Pädagogischen Instituten in BiH durch. Die vom Technischen Team vorbereitete Projektkonzeption soll von den zuständigen Bildungsinstitutionen in BiH mittels MoU bekräftigt werden und dann bei der Porticus Vienna zur Finanzierung Ende 2017 eingereicht werden. Die gesamte Projektumsetzung wird im Zeitraum 2018-2020 erfolgen und nach einer abschließenden Wirkungsanalyse kann eine zweijährige Follow-up Phase in Aussicht gestellt.

Ko-Finanzierungen von anderen Organisationen oder Stiftungen mit strategischer Ausrichtung im Bereich der Bildung in BiH sind wünschenswert. Der inhaltlich modulare Aufbau und die fächerbezogenen Inhalte ermöglichen jedem Co-Sponsor sich mit einem abgegrenzten, zum eigenen Profil passenden Betrag am Projekt zu beteiligen. „ErfahrungsLERNEN durch Handlung - deshalb Handlungsorientiertes Lernen“ stellt das „Erfahren und Erleben“ in den Mittelpunkt und geht weg von der reinen Wissensvermittlung hin zum Kompetenzbasierten Lernen. Im Ergebnis fördert Erfahrungslernen die Schlüssel-kompetenzen der SchülerInnen, fördert ihre kooperativen, kommunikativen und demokratischen Fähigkeiten, und stärkt darüber hinaus die Motivation von LehrerInnen und SchülerInnen im Schulalltag. Im Handlungsorientierten Unterricht ist das Lernen nachhaltiger, weil die SchülerInnen das Wissen nicht nur aufnehmen, sondern sich alle Inhalte selbst erarbeiten; diese dadurch besser begreifen, reflektieren und in verschiedenen Situationen anwenden können. Ganzheitliches Begreifen ist das Ergebnis von interdisziplinärem und vernetztem Lernen. Der handlungsorientierten Unterricht biete die Verbindung von geistiger, handwerklicher und experimenteller/forschender Arbeit an.

Zudem nimmt jede Schülerin und jeder Schüler eine aktiv handelnde Rolle ein und lernt schrittweise Verantwortung und Selbstständigkeit für die eigenen Lernprozesse zu übernehmen. Auf diese Weise verinnerlichen die SchülerInnen neben dem notwendigen Wissen eine hohe Selbstwirksamkeit. Der Handlungsorientierte Unterricht ermöglicht den LehrerInnen auf die Bedürfnisse der SchülerInnen einzugehen und diese nach Begabung und  Leistungsstand individuell zu fördern. Das kooperative Arbeiten ermöglicht es, die eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse in die Gruppenarbeit einzubringen und diese zu erweitern. Jede Schülerin / jeder Schüler lernt dabei die Qualität seiner Arbeit und der der anderen einzuschätzen und kann seine Ergebnisse selbst beurteilen und bewerten. Das Lernen erfolgt im Kontext der Gesellschaft und bezieht lokale Strukturen als Lernpartner (in der Schule) und Lernorte (außerhalb der Schule) bewusst ein. Darüber hinaus werden Erwartungen der Wirtschaft hinsichtlich Arbeits- und sozialen Kompetenzen besser ausgebildet. In der Arbeitswelt von heute ist spezifisches Fachwissen schnell veraltet: dies erfordert ständige Fortbildung, ein sich immer wieder Einstellen auf neue Inhalte und Prozesse. Teamarbeit und interdisziplinäres Arbeiten sind die Basis für ganzheitliche und innovative Lösungen. Ansprechpartnerin: Andrea Mewaldt (mewaldt@open-europe-consulting.eu).

New dimensions of economic and social prosperity

Erfahrungen & Bewertungen zu Open Europe Consulting